Im Frühjahr erschien die erste Ausgabe der Zeitschrift Comùn – das Magazin für stadtpolitische Interventionen. Jüngst wurde die zweite Ausgabe des „Recht auf Stadt-Magazin“ veröffentlicht. In der Premierenausgabe lag der Schwerpunkt in der Suche nach der ideellen Klammer, „die stadtpolitische Bewegungen und Initiativen verbindet“. Der Aufmacher befasst sich mit „Zehn Jahre Recht auf Stadt in Hamburg“. Im Beitrag Bodenpolitik wird nach neuen Formen gesellschaftlichen Eigentums gesucht. Beispiele aus Berlin-Kreuzberg, Bochum, Friedrichshafen und Kassel zeigen erfolgreiche Kommunalpolitik von unten.
Der „neue Munizipalismus“ (Regieren für ein Recht auf Stadt) wird am Beispiel Barcelona erläutert und aus dem Solidarity-Netzwerk werden Beispiele für die konkrete kommunalpolitische Arbeit in den Städten aufgeführt. Ein „völlig unvollständiger und subjektiver Vokal-Guide durch stadtpolitische Theorie & Praxis“ runden die Erstausgabe ab.
»Común – Magazin für stadtpolitische Interventionen« kommt mitten aus der Bewegung, in der auf ganz unterschiedliche Weise das Recht auf Stadt eingefordert wird. Aktivist*innen berichten von Verdrängung, Profitmaximierung, Ausverkauf und dem Widerstand dagegen. Sie teilen Erfahrungen mit Organisierung, mit Strategien und Methoden. Sie beschreiben am praktischen Beispiel, wie eine Kampagne oder Mobilisierung erfolgreich sein kann, reflektieren aber auch die Schwierigkeiten. Und sie zeigen uns das, was gern „Beispiele guter guter Praxis“ genannt wird – schaut her, so kann es gehen! Die Suche nach der ideellen Klammer, die stadtpolitischen Bewegungen und Initiativen verbindet, bringt uns immer wieder hierhin: zum Gemeinsamen, zum Sich-Zusammentun, zur Forderung nach Gemeinwohl, Gemeineigentum, Commons.
Selbstdarstellung der Macher*innen
In der aktuellen Ausgabe steht das „Wohnen“ im Zentrum. Die „kollektiven Kämpfe von unzähligen Mieter*innen gegen Mieterhöhungen, Modernisierung und Verdrängung, für das Recht auf Wohnen, für das Recht zu bleiben“ werden in Común #2 auf die Frage „welche Bedingungen es braucht, damit Organisierung und Mobilisierung erfolgreich sind und auch darum, wie der eigene Anspruch manchmal auch mit der Wirklichkeit kollidiert“.
Im Abschnitt „Community Organizing“ wird zunächst in Geschichte und Theorie eingeführt. Die AG Starthilfe aus Berlin verät Wissen aus Mieter*innenprotesten und Leipziger Vonovia-Mieter*innen erläutern das Organisieren der Betroffenen vom „Klinkenputzen zum Mietstreik“.
Beispiele aus Montreal, London, Wien, Madrid und Berlin sowie Dortmund verdeutlichen in den jeweiligen Artikeln, wie die Menschen sich gemeinsam in die kommunale Planung und Politik erfolgreich einmischen können. Nicht verschwiegen wird, wie schwierig es unter den herrschenden Bedingungen ist, an der Macht im Rathaus teilzunehmen.
Zum Abschluss der zweiten Ausgabe von werden in der „Toolbox“ kreative Aktionsformen stadtpolitischer Interventionen zum Nachmachen vorgestellt.
Beide Comùn -Ausgaben werden – gegen Spende – beim Festival der Vielfalt am Donnerstag, dem 28. November (15 Uhr bis 22 Uhr), im Paul-Gerhardt-Haus in Münster erhältlich sein. Natürlich nur so lange der Vorrat reicht.